TILMAR KUHN-Schauspieler & Sprecher

Tilmar Kuhn (*18. März 1970 in Ost-Berlin) wuchs in Berlin-Weißensee auf und sammelte schon während seiner Schulzeit Erfahrungen auf der Bühne. Für einen DEFA-Film stand er 1988 das erste Mal vor der Kamera.


An seinem 18. Geburtstag stellte er einen Ausreiseantrag nach West-Berlin. Die Ausreise erfolgte am 01. Juni 1989. Nach dem Abitur studierte er zunächst für zwei Semester Geschichte und Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Parallel dazu spielte er für die Studentenbühne der FU die Rolle des Idaos in „Die gute Zeit“ von Ernst Barlach in der Regie von Bernd Mottl.


Von 1993 bis 1996 studierte Tilmar Kuhn Schauspiel an der Filmhochschule (heute Filmuniversität) KONRAD WOLF in Potsdam Babelsberg.

Schon während des Studiums gab er sein Debüt am Hans Otto Theater Potsdam als Shaun Kelly in dem Stück „Geheime Freunde“. Die Abschlussinszenierung seines Studiengangs „Baal“ in der Regie von Carmen Maja Antoni wurde mehrfach am Berliner Ensemble aufgeführt.


Nach seinem Studium erhielt er zunächst ein Festengagement am Staatstheater Oldenburg. Dort spielte er u.a. in den Produktionen „Titus Anatomie Fall of Rome“, „Sommernachtstraum“, „Medea“, „Gefährliche Liebschaften“, „Die gelehrten Frauen“ und „Der Diener zweier Herren“.

Parallel dazu drehte er Haupt- und Episodenrollen für verschiedene Fernsehserien.


Von 1998 an arbeitete er als freischaffender Schauspieler. Theaterproduktionen führten ihn u.a. nach München, Hamburg, Dresden, Leipzig, Stuttgart und Aachen.

1998-2002 spielte Tilmar Kuhn in der „Lindenstraße“ in 68 Episoden die Rolle des Puppenspielers Heiko Quant. Für etliche Fernsehserien spielte er die unterschiedlichsten Rollen u.a. als Boxer, Zuhälter, Mountainbiker, Krankenpfleger, Pilot, Banker, Polizist, Soldat, Krimineller oder Drogenjunkie.


Nach einem einjährigen Auslandsaufenthalt 2003 in Triest/Italien gastierte er mehrfach am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg und arbeitete für diverse freie Produktionen.


2008 bis 2010 folgte ein Festengagement am Staatstheater Braunschweig. Er spielte u.a. in der deutschen Uraufführung von „Die Vermessung der Welt“, den Bruno Mechelke in „Die Ratten“, den Tiger Brown in „Die Dreigroschenoper“ und die Titelrolle in „Don Karlos“.


Tilmar Kuhn hat viele Lesungen gestaltet, u.a. Texte von Nikolai Gogol, Vaslav Nijinsky, Georg Trakl und Peter Weiss. Zudem liest er oft auf Gedenkveranstaltungen wie in der Gedenkstätte Sachsenhausen anlässlich des Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers.


2011 wurde der Kurzfilm „Der Eisangler“ (Regie Anna Montanyà), in dem Tilmar Kuhn die Rolle des Vaters spielte, als Bester Kurzfilm auf dem Filmfest Annaberg Buchholz mit dem „Publikumspreis“ sowie mit dem „ZDFneo Preis“ ausgezeichnet.


Seit 2011 spielt er regelmäßig am Schlosspark Theater Berlin, u.a. an der Seite von Dieter Hallervorden und Philipp Sonntag in „Sonny Boys“, sowie neben Georg Preusse, Martin Seifert und Joachim Bliese in „Der Stellvertreter“ von Rolf Hochhuth - in der Rolle des Riccardo Fontana. In dieser Rolle wurde er 2019 für den Goldenen Vorhang als Bester Schauspieler nominiert.


Im Mai 2019 spielte Tilmar Kuhn in dem Kurzfilm zu „Straßen von Berlin“ von Katharine Mehrling mit. Das Video wurde in Berlin u.a. mit Dagmar Biener und Jannik Schümann gedreht (Regie: Katharine Mehrling / Produktion: Titus Hoffmann).


Tilmar Kuhn ist regelmäßig in verschiedenen Kulturradiosendungen (Deutschlandfunk Kultur u.a.) als Sprecher in Hörspielen und Kulturbeiträgen zu hören.

Seit 2015 arbeitet Kuhn auch als Synchronsprecher für Kinofilme wie „Leid und Herrlichkeit“ und für Serien wie "Squid Game" (Netflix) oder „The Great“ (Amazon Prime)